TB- Ausrüstungen



Teppichbodenausrüstungen

Konventionelle Teppichböden werden mit einer Vielzahl sogenannter Ausrüstungen versehen. Dabei handelt es sich zum großen Teil um den Zusatz von Chemikalien. Sie sollen den Bodenbelag robust und pflegeleicht machen, ihn frei von Schädlingen halten und verhindern, dass durch die elektrische Aufladung die Bewohner "der Schlag trifft". Ausrüstungen findet man in nahezu allen textilen Bodenbelägen, auch Naturfasern sind nicht immer frei von Schadstoffen.

Antistatika verhindern die elektrische Aufladung von Chemiefasern. Das wird zum einen durch das Besprühen mit Ameisensäure und Ammoniumverbindungen erreicht, oder es wird durch eingewebte Kupferfasern ein leitfähiger Teppichrücken hergestellt, der die statischen Aufladungen über umgebende Materialien ableitet. Die Verwendung von leitenden Fasern oder Rückenmaterialien ist die eindeutig umweltfreundlichere Variante. Sinnvoll sind Antistatika in Räumen mit elektrisch empfindlichen Geräten wie beispielsweise Computern oder in Räumen mit viel Publikumsverkehr.

Antisoilings sollen die Teppichfasern vor Verschmutzung schützen, z.B. unter der Bezeichnung "Scotchgard". Die Fasern werden dazu mit FCKW oder Glykolethern beschichtet. Allerdings wird durch den Einsatz von Antisoilings eine Verschmutzung nicht verhindert, sondern lediglich verzögert. Man kann also leicht darauf verzichten, wenn man den Teppichboden in Art und Farbe seiner Beanspruchung anpasst oder von vornherein in stark benutzten Bereichen glatte Bodenbeläge wählt, die durch feuchtes Wischen leichter sauber zu halten sind.

Eine antimikrobielle Zusatzausrüstung schützt den Teppich vor einem Befall durch Bakterien und Pilze. Dies ist (wenn überhaupt) nur sinnvoll in Räumen wie Arztpraxen und Krankenhäusern, obwohl hier aus Gründen der Hygiene ganz auf den Einsatz von Teppichboden verzichtet und auf andere Bodenbeläge wie z.B. Linoleum zurückgegriffen werden sollte.

Mottenschutzmittel sollen den Teppich vor Befall durch Motten und dem sogenannten Teppichkäfer schützen. Dies wird durch den Einsatz von Bioziden wie z.B. Permethrin erreicht. Dabei geht es weniger um den Schutz des Verbrauchers als um die Qualitätssicherung der Ware während der Lagerung und dem Transport (v.a. bei fernöstlichen Teppichen und den entsprechenden Importbestimmungen). Grundsätzlich muß man davon ausgehen, daß alle Teppichböden aus Tierfasern (Wolle, Ziegenhaar, Seide) mit Pyrethroiden (Permethrin, Eulan , WA neu ) behandelt sind. Auch andere Naturfasern wie Baumwolle, Sisal oder Kokos können mit Bioziden belastet sein. Beim Kauf von Bodenbelägen aus Tier- oder Pflanzenfasern sollte deshalb immer nach den Faserbehandlungen oder entsprechenden Gütesiegeln gefragt werden. Es gibt auch Teppiche und Teppichböden ohne Mottenschutzmittel!Teppich-Gütesiegel
Gütesiegel sollen den Verbraucherinnen und Verbrauchern die Kaufentscheidung erleichtern. Die Siegel vermitteln den Eindruck, die Ware ist untersucht, also ist die Qualität gut! Das sollte jedoch nicht einfach so hingenommen werden, denn hinter den meisten Siegeln verbergen sich nur unzureichende Untersuchungen, die Schadstofffreiheit verheißen, aber nicht einhalten.Ein Wollteppich mit dem

Wollsiegel oder dem IWS-Siegel bescheinigt die Behandlung mit Mottenschutzmitteln. Hinter den Handelsnamen Eulan oder WA neu verbergen sich Sulfonamide und Biozide wie z.B. Permethrin. durch das Begehen oder Staubsaugen solchermaßen behandelter Teppiche und Teppichböden werden Fasern und Staub freigesetzt, die diese Schadstoffe enthalten. Eine Mottenschutzausrüstung in Wohnräumen ist von daher nicht erwünscht und auch nicht nötig, da Schädlinge sich nur in ruhigen, unbenutzten Materialien wohlfühlen und entwickeln.

Das ETG-Siegel (Europäische Teppichgemeinschaft) gibt Auskunft über Untersuchungen der Teppichwaren auf Pentachlorphenol (PCP) und Formaldehyd. Das heißt aber nicht, dass diese Substanzen nicht vorhanden sind. Außerdem finden die Untersuchungen auch nicht regelmäßig statt. Das ETG-Siegel ist also nicht verlässlich und sagt nur wenig aus.Die Gemeinschaft umweltfreundlicher Teppichböden (GUT) bürgt mit ihrem GUT-Gütesiegel dafür, daß Asbest, FCKW, Azo-Färbemittel, Vinylchlorid, Pestizide, Formaldehyd und Pentachlorphenol (PCP) bei der Herstellung nicht verwendet wurden. Zudem hat diese Gemeinschaft für Toluol, Styrol, Vinylcyclohexen und 4-Phenylcyclohexen Grenzwerte festgelegt, die erheblich unter den konventionell hergestellten Teppichböden liegen. Summenwerte für aromatische Kohlenwasserstoffe und flüchtige organische Stoffe runden die Kriterien ab. Vorsicht ist dennoch geboten, denn das GUT-Gütesiegel bescheinigt keine Schadstoff- oder Giftfreiheit. Es ist zwar ein wichtiger Schritt in Richtung gesundes Wohnen, aber auch Teppichböden mit dem GUT-Siegel können noch andere, teilweise giftige Substanzen enthalten. Nichtsdestotrotz sind sie anderen textilen Bodenbelägen, die keinerlei Deklaration oder Herstellerhinweise besitzen, vorzuziehen.

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