Schimmel



Schimmel

Wenn Tapeten oder Schränke Stockflecken oder pelzartige Überzüge aufweisen - spätestens dann wird Schimmelbefall in Wohnräumen als störend empfunden. Mit dem Pilz wächst auch die Frage: Kann mich das krankmachen?
Tatsächlich können Schimmelpilze auf drei Arten zu einer Beeinträchtigung der Gesundheit führen:Der Pilz bildet in seinem Stoffwechsel giftige Substanzen, z.B. die sogenannten Aflatoxine. Diese Stoffe wirken jedoch nur dann auf den Menschen schädlich, wenn sie über verschimmelte Lebensmittel oder Einatmen von Teilen des Schimmelbelages in den Kreislauf gelangen.Der Pilz benützt menschliches Gewebe als Nährstoffquelle und erzeugt Krankheiten. Anfällig für Erkrankungen durch Schimmelpilze sind besonders die Schleimhäute in Lunge, Nase und Mund. Die größte Gefahr geht von den Sporen aus, die zur Vermehrung in großer Anzahl in die Raumluft abgegeben werden. Die Sporen gelangen über die Atemwege in Bronchien und Lunge. Sind die Atemwegsgewebe vorgeschädigt, kann es zu einer Auskeimung und damit zu Erkrankung, z.B. in Form von Asthma, kommen. In schweren Fällen können Nerven- und Nierenfunktionsstörungen sowie Entzündungen der Herzinnenhäute auftreten.Nach wiederholtem Kontakt mit Pilzen oder Pilzsporen kann es zu allergischen Reaktionen kommen. Allergien sind Überempfindlichkeiten des menschlichen Immunsystems, das nun den Organismus nicht mehr vor der Schädigung durch körperfremde Stoffe schützen kann. Je mehr Allergenen (künstliche oder natürliche allergieauslösende Stoffe) der Organismus in seiner Umwelt ausgesetzt ist, desto empfindlicher wird er und desto öfter reagiert er mit Allergien.Eine Krankheit, die man als "Schimmelkrankheit" bezeichnen könnte, gibt es allerdings nicht. Neben Schimmel gibt es viele weitere Ursachen, die zu einem Krankheitsausbruch beitragen können. Die Unmenge an Chemikalien und ihre ständig steigende Zahl ermöglicht zunehmend eine Überlastung des menschlichen Immunssystems und damit die Entstehung allergischer Erkrankungen.
Schimmel - was ist das?
Bei Schimmel handelt es sich um Pilze, die zuerst an der Oberfläche, später auch in die Tiefe gehend, die Wand und andere Materialien besiedeln. Stockflecken sind einzelne, meist runde Kolonien der Pilze, die aus einer einzigen Spore ausgekeimt sind.
Pilzforscher unterscheiden ca. 10.000 Schimmelpilzarten, von denen aber nur wenige in Wohnräumen vorgefunden werden. Einen "Wandschimmelpilz" gibt es nicht. Es herrscht ein buntes Nebeneinander verschiedener Arten, gehäuft treten Aspergillus- und Penicillium- sowie auch Cladosporium-Arten auf.
Pilze besitzen, im Gegensatz zu Pflanzen, kein Chlorophyll und sind daher nicht in der Lage, ihre Energie aus dem Sonnenlicht zu gewinnen. Als Energiequelle für Pilze im Wohnbereich dienen Holz- und Holzbestandteile, Papiertapeten und Kleister, Wandfarben und Gipsputz, Blumentopferde bzw. abgestorbene Teile von Zimmerpflanzen sowie Lebensmittel grundsätzlich. Wie alle Lebewesen brauchen auch Pilze Wasser zum Wachsen. Fehlt das Wasser, stirbt der Pilz jedoch nicht ab, sondern bildet sogenannte 'Dauerzellen' aus. Diese ermöglichen es dem Pilz, "Notzeiten" zu überstehen. Bei erneut günstigen Wachstumsbedingungen (Feuchtigkeit) wächst er dann weiter. Die Verbreitung und Vermehrung der Pilze erfolgt über Sporen und Konidien. Sie werden in unvorstellbar großer Zahl produziert und in der Luft schwebend verbreitet. Sie sind für das menschliche Auge nicht sichtbar (Durchmesser 0,002 - 0,006 mm). Zu einer Auskeimung und zum Pilzwachstum kommt es jedoch nur bei für die jeweilige Pilzart günstigen Wachstumsbedingungen. Feuchte Wände beispielsweise stellen einen idealen Lebensraum und Nährboden für Pilze dar.
Die wichtigsten im Wohnbereich vorkommenden Pilze sind solche der Gattungen Alternaria, Aspergillus, Cladosporium, Penicillium und Wallemia. Pilze mit besonderem toxischen Potential sind Aspergillus fumigatus, Aspergillus niger, Stachybotrus atra.
Bekämpfung von Schimmel:
Die Bekämpfung der Schimmelpilze geschieht am besten durch bauliche Maßnahmen wie Vermeidung von Kondenswasser aufgrund von Kältebrücken (sichtbar durch Stockflecken). Wichtig sind geeignete Lüftungs- und Luftreinigungsmaßnahmen.
Pilzbefall auf Baumaterialien läßt sich nur schwer dauerhaft beseitigen. Tapeten, Putz und Fugenmassen müssen in der Regel tiefschichtig entfernt werden. Der Einsatz von Fungiziden ist aufgrund der Giftigkeit dieser Substanzen zu vermeiden. Außerdem stellt eine solche Maßnahme keine Lösung des Problems dar, da nicht die Symptome, sondern die Ursachen bekämpft werden müssen.
Schimmelbehandlung:Kurzfristig wirkt drei- bis vierprozentige Essigessenz. Essigessenz ist in Lebensmittelgeschäften erhältlich. 3 Teile Salicylsäure mit 97 Teilen 70%igem Alkohol mischen. Mit getränktem Lappen wird die Schimmelstelle dreimal im Abstand von 30 Minuten betupft, danach mit Brennspiritus abgerieben. Erhältlich in Apotheken. Sodalauge: 5-6%ige wässrige Lösung von Na2Coa. Befallene Stellen mit warmer Lauge abwaschen und gut austrocknen lassen. Erhältlich in Apotheken.

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